Mitten im Herzen Wiens, gleich neben der kaiserlichen Hofburg, öffnet sich ein Tor in eine Welt, in der Anmut, Disziplin und jahrhundertealte Tradition aufeinandertreffen. Die Spanische Hofreitschule ist kein gewöhnlicher Reitbetrieb – sie ist ein lebendiges Kulturerbe, das seit über 450 Jahren die hohe Kunst der klassischen Reiterei pflegt und bewahrt. Hier wird nicht nur geritten, hier wird ein Stück europäische Kulturgeschichte in vollendeter Eleganz lebendig gehalten.

Ihre Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Habsburger, inspiriert von der Reitkunst der spanischen Hofhaltung, die ersten Pferde und Trainer nach Wien holten. Damals wie heute waren die Lipizzaner die Stars dieser Bühne – jene strahlend weißen Pferde, die in Wahrheit als dunkelbraune Fohlen geboren werden und erst mit den Jahren ihre berühmte Farbe entwickeln. Jede Vorführung ist das Ergebnis jahrelanger, geduldiger Ausbildung, in der Pferd und Reiter zu einer Einheit verschmelzen.

Die Winterreitschule, ein barockes Meisterwerk aus dem 18. Jahrhundert, bildet den glanzvollen Rahmen für diese Kunst. Unter hohen Decken, zwischen mächtigen Säulen und im sanften Licht der Kristallluster wirken die Lektionen der „Hohen Schule“ wie ein Ballett zu Pferde. Die schwierigsten Figuren – Levade, Courbette, Kapriole – werden mit einer Präzision ausgeführt, die so mühelos aussieht, dass man fast vergisst, wie viel Kraft, Training und Vertrauen dahinterstecken.


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Die Spanische Hofreitschule ist ein Weltunikat, weil sie als einzige Institution weltweit diese Form der klassischen Reitkunst ununterbrochen seit ihrer Gründung pflegt. Sie hat Kriege, Kaiserwechsel, politische Umbrüche und Zeiten des Mangels überstanden, ohne ihre Prinzipien zu verraten. Jede Generation von Bereitern gibt ihr Wissen an die nächste weiter – nicht nur in Techniken, sondern auch in der Haltung, der Philosophie und dem Respekt gegenüber den Tieren.

Wer hier eine Vorstellung besucht oder das morgendliche Training beobachtet, spürt sofort, dass es um mehr geht als um sportliche Leistung. Es ist eine stille, fast intime Verbindung zwischen Mensch und Pferd, die man in dieser Reinheit nur hier in Wien erleben kann. Und so verlässt man die Hofreitschule nicht einfach als Zuschauer – man geht als Zeuge einer jahrhundertealten Choreografie, die in ihrer Schönheit zeitlos ist.


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